Aber ja doch! Überlaufen ist die Tour sowieso – und das auch aus gutem Grund. Die Gratlinie von der Cosmiques-Hütte hinauf zur Sonnenterrasse der Aiguille du Midi versteckt ihre Schönheit aus den meisten Blickwinkeln relativ gekonnt. Erst aus der Nähe betrachtet – etwa bei einer Begehung – entfaltet sich ein Feuerwerk aus wildester Landschaft und einer interessanten aber kurzweiligen Hochtour mittleren Anspruchs. Mit relativ viel Ruhe, langsam wirkender Akklimatisation und für meinen Geschmack idealen Bedingungen ergibt sich ein perfekter Bergtag auf einem der Klassiker im Taschenformat über den Dächern von Chamonix. Die Definition von Flow – unterbrochen von einer Abseilstelle.
Zustieg
Ein wenig frech ist er schon, der Cosmiques-Grat. Denn gefühlt nirgends sonst kann man mit quasi 0 Metern Zustieg in so feinem, alpinen Gelände spielen wie hier. Wir schwingen uns – ein letztes Mal in diesem Urlaub – auf den schmalen Firngrat hinab auf den Gletscher, nachdem wir erneut eine einigermaßen frühe Gondel auf die Midi ergattern konnten. Die bewährte Dreierseilschaft aus Hannah, Simon und mir ist heute um Karsten zu einer bewährte Viererseilschaft angewachsen. Die Stärke dieser Konstellation wird sich vor allem am Grat ausspielen lassen – zu viert über den Gletscher, in Zweierseilschaften am laufenden Seil über den Grat bügeln. Soweit die Theorie.
Wir passieren die Südwände der Midi. In den klassischen Granitklettereien tummeln sich schon einige Seilschaften. Eine bleierne Wolkendecke hängt über der Mont-Blanc-Gruppe, während in Italien die Sonne scheint. Die wissen halt was gut ist. Der Tag ist aber bis zum Mittag als halbwegs stabil gemeldet und wirklich bedrohlich sind die Wolken heute sowieso nicht. Aber zurück zum Grat. Dieser ist rechterhand bereits gut einzusehen. Zwei seiner markanten Gratzacken ragen in den grauen Dunst, an der Abseilstelle scheint sich bereits ein kleiner Stau gebildet zu haben.
Darunter hängt Schnee und Blockwerk in einer unübersichtlichen Südflanke. Ganz ehrlich – von hier aus gesehen keine Linie, die die Fantasie beflügelt und zum Träumen anregt.
An der großen Kreuzung unter der Cosmiques-Hütte halten wir uns rechts den steileren Firnhang hinauf. Zuvor sind wir hier links abgebogen um die Lachenal Überschreitung zu erreichen. Oder dem Weg in Richtung Mont Blanc gefolgt um das Chèré-Couloir zu erreichen. Schnee von gestern. Eis von gestern.
Die Cosmiques-Hütte lassen wir links liegen und halten direkt auf das Abri Simond zu, welches eine kleine Selbstversorgerhütte auf 3600 Metern ist und den Beginn des Grates markiert. Die Seile bleiben am Rucksack, die Gurte werden schonmal bestückt: Abseilzeug, ein paar lange Expresschlingen, Bandschlingen und einige Friends und Klemmzeug.
Grataufschwung zur Abseilstelle (40°, II)
Mit Pickel und Steigeisen bewaffnet geht es den ersten Aufschwung hinauf. Der Grat ist hier noch einigermaßen weitläufig – passiert aber mehrfach absolutes Absturzgelände und kurze Aufschwünge im Fels, die einen humanen II. Grad nicht überschreiten. In der perfekten und noch relativ hart gefrorenen Spur kommen wir perfekt voran, überholen einen Bergführer mit seinen zwei Gästen, der uns netterweise vorbei lässt und erhaschen bereits einen ersten Blick auf die Abseilstelle(n) an einem markanten Felsturm. Flow halt. Absolutes Wohlfühlgelände – erweitertes Winterwandern.
Nach einer kurzen aber ausgesetzten Querung in griffigstem Firn erreichen wir den vorerst höchsten Punkt. Vor uns zieht sich der Grat spürbar zusammen und zerfällt in ein Meer aus Türmchen, Blöcke und Schuppen – bestückt mit zahlreichen Bergsteigern, die sich hier um die Abseilstellen versammelt haben. Hier hat man übrigens die meisten Höhenmeter bereits hinter sich und findet sich beinahe schon wieder auf Zielhöhe – das nun folgende, flachere Gratstück ist aber schwieriger und unübersichtlicher. Die eigentliche Party beginnt hier.
Abseilstelle
Vom erreichten Punkt aus führen mehrere mögliche Wege durch die recht brüchige und unübersichtliche Südflanke. Der erste Abseilstand ist direkt an einem großen Block, kaum zu übersehen und einwandfrei eingerichtet – das Ende der Abseilfahrt ist aber optional. Hier leisten wir uns den einzigen kleinen Fehler des Tages – der nicht gravierend ist, uns aber rückblickend vermutlich etwas mehr Zeit kostet. Dabei war das eigentliche Ziel, hier Zeit zu sparen.
Intuitiv wäre es per Abseiler vielleicht 10 Meter auf ein gangbares Band gegangen und dort – dem Gratverlauf folgend – zu einem großen Block mit Abseilstand. Dieser vermittelt dann eine weitere, kurze Abseilfahrt durch eine gestufte Rinne an die Südwand des ersten, großen Gendarms. Karsten setzt sich mit der Idee durch, dass wir per Ablassen schneller sind und direkt durch die südseitige Schutthalde zum Fuße des Gendarms gelangen können.
Spätestens als Hannah mich über die erste, glatte Platte abgelassen hat, zweifel ich schon an unserer Entscheidung. Die Querung durch das unübersichtliche Gelände ist verwobener als gedacht, immer wieder pendel ich am Seil gegen einen der großen Blöcke. Die geschätzten 30 Meter horizontale Distanz, die man oben zum zweiten Abseilstand hätte gehen können sind hier unten hart erkämpft. Das Blockwerk ist so lose, dass ich mehrmals befürchte mir selbst einen gewaltigen Granitblock auf den Kopf zu ziehen – das Seil hätten wir in dieser Schieflage unmöglich sauber abziehen können. Ein bisschen am falschen Ende gespart. Ich erreiche den Wandfuß und werfe eine Köpflschlinge um einen Block und warte. Hannah und Karsten folgen auf dem selben Weg mit ähnlichem Zeitaufwand und vergleichbaren Hürden. Ein bisschen am falschen Ende gespart. Wir müssen feststellen, dass wir uns nicht gut abgestimmt hatten was die genaue Wegwahl durch das verblockte Gelände angeht.
Simon bleibt zurück und seilt auf dem Weg der anderen Seilschaften ab. Zunächst die kurze Stufe auf das flache Gratstück. Dann zu Fuß zum Block und erneut durch die Rinne. Einen Hauch eleganter. Wie so oft an diesem Grat gibt es hier zahlreiche Möglichkeiten und Interpretationen – wichtig ist nur, dass man halbwegs hübsch durchkommt. Was wir auf dem kurzen Abschnitt wahrscheinlich nicht von uns behaupten können.
Südseitige Umgehung 1. Gendarm (III)
Von der Abseilstelle geht es erstmals ans laufende Seil. Während Karsten noch auf Simon wartet flitzt Hannah schonmal um’s Eck, legt einen Klemmkeil und ich folge mit einigen Metern Seil zwischen uns. Bei den heutigen und sehr schneereichen Bedingungen überwiegt hier ausgesetztes Stapfgelände. Karsten, der den Grat schonmal in sommerlicheren und damit felsigeren Bedingungen gemacht hat, empfand die heutigen Verhältnisse anspruchsvoller. Mir fehlt der Vergleich – aus unseren Teils etwas exzessiveren Winterwanderungen heraus können wir uns aber mit steilem Schnee oft ziemlich gut anfreunden.
Hat man den Gratturm fast umquert, wartet noch eine kurze aber etwas kräftigere Kletterstelle. Es ist nur ein einzelner Zug in einem luftigen Eck – dieser erfordert aber gutes Vertrauen in die Steigeisenspitzen. Gute, mutmaßlich geschlagene Löcher für diese sind aber vorhanden. Dann erreichen wir über eine reichlich steile aber gangbare Firnflanke wieder die Gratschneide. Im Rückblick entstehen fantastische Bilder – der Himmel ist inzwischen tiefblau und gibt einen irren Kontrast zu den bunten, kühnen Felstürmen am Cosmiques-Grat ab.
Am Grat angekommen tauschen wir rasch Material und ich halte mich eine kurze luftige Querung vollziehend südseitig einige Meter unter der Gratschneide, welche ich dann an geeigneter Stelle wieder gewinne. Im Rückblick zeigt sich, dass es auch einen direkten Weg gegeben hätte. Gespurt sind beide Varianten.
Vor uns türmt sich eine weitere Felsbastion auf, die sich als der zweite Gratturm entpuppt. Dieser ist von der anderen Seite aus wahrscheinlich das prominenteste Fotomotiv der ganzen Tour – vielleicht sogar der ganzen Region. Üblicherweise wird auch dieser Gratturm südseitig umgangen und umklettert. Wir entscheiden uns im Moment aber für ein mit Schnee gefülltes Gully im Bereich der Gratschneide und erreichen darüber einen irren Durchschlupf zwischen den gewaltigen Granitblöcken.
Nordseitig um den zweiten Gendarm (I-II)
Hier überwiegt Gehgelände. Beim Durchqueren der großen Schlucht geht ist erstmals wieder ein guter Blick auf die Schlüsselstelle und die Aiguille du Midi möglich.
Von der Terrasse trennt uns hier nur noch die Schlüsselstelle – eine kurze Platte im oberen 4. Grad. Und schwer zu lesendes Mixedgelände auf der Nordseite des Grates. Obwohl hier bereits ein Großteil der Strecke überwunden ist, ist bei unserer Begehung hängen geblieben, dass die Passage ab der Schlüsselstelle beinahe am anspruchsvollsten ist. Wir haben es uns aber möglicherweise auch schwerer gemacht als notwendig. Und das obwohl sich die Schlüsselstelle als überraschend simpel entpuppt. Bevor wir uns solchen Sachen zuwenden sein aber nochmal erwähnt: der Grat ist surreal schön.
Ich hatte massig Bilder und Videos von diesem Weg auf die Aiguille du Midi gesehen – es gibt wirklich feine und professionelle Fotos von diesem Fleckchen Erde. Aber bei bestem Wetter und in ziemlicher Einsamkeit hier oben zu stehen, ist nochmal eine ganz andere Sache. Wir fühlen uns eher wie in einem Museum für moderne Kunst, in dem man andächtig von Ausstellungsstück zu Ausstellungsstück geht und leise staunt. Dass dazwischen noch feinster Granit angefasst und steiler Schnee gepickelt werden darf ist beinahe nebensächlich.
Schlüsselstelle (4a)
Warum sind wir eigentlich einsam? Irgendwie hat sich die Masse an Bergsteigern von der Abseilstelle ziemlich angenehm über den Grat verteilt – wir haben am laufenden Seil ziemlich Gas gegeben und nun nach hinten reichlich Puffer zu dem Bergführer mit seinen zwei Gästen. Gleichzeitig sind wir vor uns auf keine Seilschaft aufgelaufen und lassen uns unter der Schlüsselstelle Zeit um auf Karsten und Simon zu warten.
Die brauchen wir auch. Ich hab das Seilchaos des Jahrtausends produziert. Meine Königsdisziplin.
Die Schlüsselstelle am Cosmiques-Grat stellt ein kurzer aber sehr plattiger Aufschwung im Granit dar, der kaum umgangen werden kann und den einzigen Bohrhaken der Route bereithält. Zum Glück gibt es auch hier geschlagene (oder über die Zeit eingetretene?) Löcher für die Steigeisen. Bei unseren frühsommerlichen Bedingungen kommt dazu, dass der Einstieg in die Crux durch aufgehäuften Altschnee deutlich nach oben gelegt ist und die Strecke im steilen Fels damit markant kürzer ausfällt. Ich sichere Hannah von einem Köpfl aus – ab diesem Punkt gehen wir vom laufenden Seil in eine klassische Wechselführung über.
Hannah legt einen Friend und löst den schief ansteigenden Riss gut auf. Dann muss man sich nur noch auf einem Absatz aufrichten, einen Meter nach rechts balancieren und schon erreicht man eine einfache, gestufte Rinne auf das Plateau.
Auch mal lässig, wenn eine sagenumwobene Schlüsselstelle so entspannt ausfällt. Dann kann ja gar nichts mehr schief gehen. Ein traumhaftes Finale für einen Traumtag am Berg?
Luftige Querung in die Nordseite (II)
Ich übernehme die Führung und hangel mich etwas umständlich von dem gerade erkletterten Vorsprung nach links in die düstere und schwindlig steile Nordflanke des Grates. Es ist offensichtlich, dass an den spiegelglatten Mauern des direkten Grataufschwungs kein einfaches Weiterkommen mehr möglich ist. Stattdessen bieten sich auf der Nordseite einige Rinnen und moderates Mixedgelände an, zu dem ich nun den Bogen schlage.
Am tiefsten Punkt versteckt sich die mit Abstand exponierteste Einzelstelle unserer heutigen Begehung – ein abdrängender Block muss auf einem fragilen, handbreiten Schneeband umtänzelt werden. Wirkliche Zwischensicherungen habe ich bisher noch nicht unterbekommen. Unter den Steigeisen rauscht der Blick ungebremst in die Tiefe auf die zerrissenen Gletscher. Am Fuße der Rinne finde ich ein geeignetes Köpfl und hole Hannah nach.
Mixed-Rinne und Querungen (III)
Wir übergeben nochmal Material und hoffen, mit dieser Länge vielleicht schon zum Ausstieg zu gelangen. Hannah steigt vor und klettert die linke von zwei denkbaren Rinnen über meinem Köpflstand. Sie entpuppt sich als ziemlich interessante, großgriffige Mixed-Kletterei an gewaltigen Granitblöcken. Im Vergleich zur Rinne an den Pointes Lachenal fällt sie heute etwas einfacher aus – schlägt aber in eine ganz ähnliche Kerbe. Anders als auf der inzwischen aufgeweichten Südseite bietet der Schnee hier vielerorts noch wirklich helfende Tritte an.
Simon schließt zu mir auf und bastelt sich einen Köpflstand nebenan – dann räume ich das Feld und folge Hannah.
Beeindruckendes Ambiente hier hinten. Beinahe die anhaltend schwierigste Passage der ganzen Gratüberschreitung. Denn während es bisher vor allem kurze Züge in sonst überwiegend Gehgelände zu vermelden gab, darf hier nochmal konstant im II. bis III. Grad zwischen Firn und nicht immer festem Granit getobt werden. All das mit berauschendem Tiefblick und nicht völlig offensichtlicher Wegführung.
An einer Stelle hätte Hannah nach rechts durch eine Schneerinne auf den Grat kommen können und vermutlich etwas leichteres Spiel gehabt. Simon und Karsten wählen mit der Erfahrung aus der vorherigen Begehung diesen Weg und sparen sich einen Zwischenstand. Von unten ist das aber kaum einzusehen und Hannah’s weiterhin nordseitige Variante dürfte definitiv die spektakulärere Kletterei beinhalten. Auf jeden Fall hat sie eine luftige Querung durch gigantische Granitschuppen und steile Schneebänder geschlagen, bis sie einen Köpflstand wenige Meter unter dem finalen Firngrat erreicht und mich nachgeholt hat.
Gipfelausstieg
Unter den prüfenden Blicken von der Terrasse wechseln wir ein letztes Mal die Führung und ich wühl mich durch einen kurzen Meter aufgewehten Firn auf den Grat und zur Leiter. Ein Paar aus Kanada macht netterweise einige Bilder und Videos von uns und schickt uns diese, als wir die Terrasse erreichen. Witzig daran ist – unsere Kletterei wird in Echtzeit kommentiert.
Hat er ja sogar Recht. Wir müssen trotzdem schmunzeln, als wir das Video gucken und im Hinterkopf haben, dass es Mixed-Routen im beinahe absurden Schwierigkeitsgrad M13 gibt, die mit Boots und Crampons geklettert werden wollen.
Ich flieg noch einmal fast von der Leiter, das Geländer zur Terrasse ist definitiv die klettertechnische Schlüsselstelle der Tour und wenig später kommen auch Simon und Karsten über die Variante auf dem Grat aus der Tour.
Gemütlich und reibungslos – ganz anders wie am traumatischen Vortag – geht es zurück ins Tal und in die obligatorische Eisdiele. Oben zieht es langsam zu, kurz regnet es. Perfekte erwischt. Was für ein genialer Hüttengrat, was für eine lässige, erschummelte Felsfahrt.
Schwierigkeit, Versicherung und Material
Wie so oft – Bedingungen! Was für uns überwiegend Firngepickel mit einzelnen, feinen Kletterstellen war, kann im Hochsommer auch eine reine Felstour mit stellenweise gänzlich anderer Wegführung sein. Ob man das dann einfacher oder schwerer findet ist vermutlich Geschmacksache – für mich war die griffige Firnauflage in dem Format perfekt. Mir fällt keine Stelle ein, die der vorhandene Schnee erschwert hätte. Eher erleichtert sogar.
Der Grat teilt sich grob in drei Abschnitte. Zuerst der relativ einfache Aufschwung von der Simondhütte, der wahrscheinlich in vielen Fällen seilfrei geht. Nach der Abseilstelle geht es bis in den III. Grad bei halbwegs freier und diffuser Wegwahl an den beiden Grattürmen entlang. Je nach Jahreszeit gibt es hier offenbar recht zahlreiche Varianten, wobei sich alles im recht gangbaren aber alpinen Gelände abspielt. Ab der Schlüsselstelle zieht das Gelände nochmal ein bisschen an – zumindest kam uns die Nordflanke wesentlich exponierter und anhaltender vor als alles, was wir zuvor gesehen haben. Auch hier wird nur einmal kurz am oberen 4. Grad gekratzt und sonst recht anhaltend und je nach exakter Wegwahl irgendwo im 3. Fels- oder Mixedgrad gespielt. Die Schlüsselstelle ist zwar markant schwieriger als der Rest des Grates, löst sich an vorhandenen Hooks für die Steigeisen aber sehr gut auf und lässt sich brauchbar absichern. Im Kontext dessen, was man in anderen Regionen in diesem Schwierigkeitsgrad vorgesetzt bekommt, empfand ich sie als äußerst human und gutmütig, wirklich ausgesetzt ist die Passage ebenfalls nicht.
Die Absicherung erfolgt vorrangig über Schlingen und Köpfl, es können auch Friends und Keile gelegt werden. Wir waren mit einem recht reduzierten Satz mittlerer bis großer Friends (max. BD 3), einigen Bandschlingen und wenigen Klemmkeilen gut gerüstet. Letztere hätte es nicht gebraucht. Viele Klettermeter haben sich bei uns aber auch unter dem Schnee versteckt. Dafür war der Pickel an einigen Stellen essentiell. Ein Helm ist sowieso obligat. Kletterschuhe lohnen definitiv nicht – außer man möchte sich eine der absurden Sportklettereien an den Grattürmen verausgaben. Die Schlüsselstelle ist definitiv so eingerichtet, dass sie mit Steigeisen geklettert werden kann und sich das sogar absolut anbietet.
Zusammenfassung
Traumtagerl – man sieht es dem Grat nicht wirklich an, aber befindet man sich erstmal auf ihm taucht man in eine andere Welt ab und vergisst über lange Strecken die Nähe zur Gondel, Imbissbude und dem Trubel auf der Midi. Berg pur – mit obszön kurzem Zustieg und dafür fast unverschämt feiner Landschaft und Aussicht.