Nagut – auch wenn wir das im Moment vielleicht noch nicht ganz gemerkt haben: der Lechtalblick hat sicher auch dazu beigetragen. Abseits aller Ausreden fehlt mir aber vor allem Ausdauer. Und diese zu Fels erstarrte Kletterhalle hat mich das eindrücklich lernen lassen.
Weil das Gimpelhaus am Wochenende meist ausgebucht ist, mussten Tami und ich für die erste Nacht unserer kleinen Klettertriologie in den Tannheimer Bergen auf die gemütliche Schneetalalm ausweichen. Da diese für all die großen Namen Gimpel, Flüh und Hochwiesler ein wenig ab vom Schuss liegt zog es uns am ersten Abend zur näherliegenden Gehrenspitze. Am nächsten Tag würden wir dann zum Gimpelhaus queren und dort eine weitere Nacht verbringen. Wir haben also noch mindestens zwei Slots für Klettereien in den dicht erschlossenen Wänden im Einzugsgebiet der Hütte.
Unsere Wahl fällt auf die Route “Wirklich oben bist du nie” von Pat Schwarzmann aus dem Jahr 2006. Ein konstant sportliches, sehr gut abgesichertes Stückchen Fels. 170 Meter aufgeteilt auf 6 Seillängen führen durch den hinteren Teil des Gimpel-Vorbaus. Und im Internet wird gerade diese Tour als besonders lohnend hervorgehoben. Der Gimpel-Vorbau ist eine reine Kletterwand und führt nicht logisch auf den Gipfel des Gimpel. Aus manchen Routen lässt sich zwar zum Normalweg queren, aus vielen wird aber klassisch auch abgeseilt. Unsere zählt zu letzteren Kandidaten. Es geht heute also wirklich nur ums Kraxeln.
Zunächst queren wir in mystischer Wolkenstimmung ohne nennenswerte Höhenänderung von der Schneetalalm zum Gimpelhaus, wo wir alles bis auf das notwendige Kletterzeug deponieren. Dann geht es auch schon auf dem beschilderten Pfad von der Hütte auf die freie Wiese zwischen den tollen Wänden über dem Gimpelhaus. Der Zustieg ist wirklich schnell und leicht – das Gimpelhaus liegt perfekt inmitten unzähliger Klettermöglichkeiten. Schon im Anmarsch hört man aus dem Nebel die Seilkommandos verschiedener Seilschaften schallen. Besonders gut gefüllt scheint die “Till Ann” zu sein, eine der leichtesten und Gerüchten zufolge auch meistbegangenen Klettereien in diesem Kessel. Zumindest in der Draufsicht können wir das bestätigen. An jedem Standplatz sind 1-2 Seilschaften.
Im Gimpel-Vorbau ist auch schon was los – allerdings deutlich weniger. Das macht auch den Zustieg ein wenig entspannter, da man sonst auf dem Pfad unter der Wand ordentlich Steinschlag befürchten müsste. Der Helm wird auf jeden Fall schon in einiger Entfernung aufgesetzt und ist bei dem Betrieb in der Region mindestens obligat. Das Wetter soll stabil bleiben – vor ein paar Tagen war das noch ganz anders vorhergesagt. Kaiserwetter wird es trotzdem nicht – eine tiefe und schwere Wolkendecke hängt zwischen den Wänden und es ist auch nicht zu erwarten, dass diese sich auflöst oder größere Lücken zulässt.
Der Einstieg ist schnell gefunden. Fairerweise habe ich mir das Wandbild aber auch etwas genauer angeschaut und die Wolken waren hoch genug, um einen markanten, schiefen Riss schon aus der Ferne zu erkennen. Die “Wirklich oben bist du nie” ist eine der oberen Routen im Vorbau und beginnt nur knapp unter dem Eck, wo Gimpel-Vorbau und Zwerchenwand zusammenlaufen. Der Einstiegsbereich ist etwas steiler und schrofiger, man kann sich hier aber trotzdem relativ entspannt ausstatten und dann über eine markante Rampe nach rechts in die Route starten.
1. Seillänge (VI+)
Tami steigt ein und folgt der fleckenweise nassen und für den 4. Grad gar nicht so entspannten Rampe hinauf, bevor es nach links an die plattige Wand geht. Alleine daran, wie lange Tami für die Stelle braucht, rechne ich mir aus, dass das heute eine ganz wilde Nummer wird. Anders als gestern ist es heute nicht eine kurze Schlüsselstelle mit leichten Seillängen im Zu- und Ausstieg. Wir diskutieren bereits hier, ob wir abseilen und in eine entspanntere Nachbarroute einsteigen. Entscheiden uns dann aber für die Herausforderung. Auch wenn zumindest für mich relativ absehbar ist, dass ich mich da nicht im sauberen Stil durchgewurschtelt kriege. Aber wir wollen ja auch was lernen. Und ich bin auch neugierig was noch kommt und wie viel geht. Und nach einigem Tüfteln kriegt Tami den Übergang in die Wand gelöst und erreicht den ersten Standplatz.
Ich steige nach. Die Rampe ist okay, die nassen Stellen vom Regen der Nacht machen die eine oder andere Ecke aber krampfiger als notwendig. Irgendwie will man sich im Angesicht der kompakten, steilen Wand auch keine rutschigen Kletterschuhe leisten. Dann stehe ich schon in der Stelle, die Tami so viel Zeit gekostet hat und hoffe, dass Länge irgendwie regelt. Tut sie leider nicht. Ich stehe auf einem komischen Wulst und umarme einen ziemlich abdrängenden Plattenpanzer und muss tatsächlich mal an Griffen ziehen um hoch zu kommen. Da rächt sich wieder das nicht vorhandene Training und noch weniger vorhandene Vertrauen in die eigene Griffkraft.
Ich verschieße zu viel Energie und brauche die erste Pause. Wenn der rote Punkt früher stirbt, ist er länger tot. Irgendwie finde ich dann aber doch die (eigentlich sehr guten) Henkel, die leicht rechts in eine etwas einfachere Spur aus Löchern führt. Es folgt ein zweiter Plattenpanzer, der an einer horizontalen Leiste überwunden wird – nominell der schwerste Zug der Seillänge, ringsum gibt es nicht allzu viel. Dann wird es an quadratisch-praktischen Kanten einfacher und ich schließe zum Stand auf.
2. Seillänge (VI+)
Ich bin dran mit Vorstieg. Auf Tami’s Frage, ob ich das will, kommt ein “ja jetzt ist eh schon egal”. Kann man sich ja mal anschauen. Die Absicherung ist perfekt, wir haben keine anderen Seilschaften im Nacken und ein lehrreicher Exkurs in den oberen 6. Grad ist das hier allemal.
Leichtere Stufen führen an einen gezackten, löchrigen Riss. Es ist fast schon albern wie gute Griffe hier rumhängen und wie schwer mir die Züge trotzdem vorkommen. Als hätte jemand die Wand geschraubt. Mir kommt es bisschen vor, wie wenn in der Kletterhalle das leichte, grüne Griffset mit den Henkeln der Anfängerrouten plötzlich in eine 6b geschraubt werden.
Der Riss endet und ich versuche (falsch) nach links über einen kleinen Überhang zu gelangen. Mehrmals. Wahrscheinlich zu oft. Richtig wäre eine etwas schwierigere Querung nach Rechts in eine auf den ersten Blick brüchige Rinne gewesen. Darauf komme ich leider reichlich spät. Und muss dann feststellen, dass die Rinne fest, abgeklettert und einfach ist. Sofern man sie denn erreicht. In meinem Fall mit einem Spreizschritt am Rande der Komfortzone.
Ich erreiche, bereits moderat ausgepowert den etwas unangenehmeren Standplatz in einer düsteren Nische und hole Tami nach. Rückblickend war das eine der einfachsten Seillängen – was aber vielleicht auch einfach mit den nach oben hin schwindenden Kräften zu tun hat.
3. Seillänge (VI+)
Tami steigt vor und verschwindet schnell um die Ecke aus meiner Sicht. Ich steh alleine in meiner Nische. Ringsum die graue und mystische Bergwelt und die vertikalen Wände. Wenn wir diese Seillänge überwinden, sind wir schon bei der Halbzeit. Ich vermute allerdings, dass ich schon über der Halbzeit meiner Unterarme bin.
Die dritte Seillänge entpuppt sich als die für mich schönste und beeindruckendste der Tour. Der direkte Überhang wird etwas links und durchaus luftig bis akrobatisch zurück nach Rechts überwunden. Danach landet man in einem leicht überhängenden Rinnensystem, das sich aber immer wieder erschreckend gut auflöst. Bewegungen, die man sonst im Dach der Halle vermuten würde. Einmal schwinge ich nur an zwei Henkeln meine Füße auf einen höheren Tritt und stemme mich dann durch eine abdrängende Verschneidung. Völlig wild – und geil. Auch wenn meine Arme weiterhin schon ziemlich dicht bin, was wie so oft vor allem an der Psyche nagt.
4. Seillänge (VI+)
Meine Crux. Auf dem gemütlichen Band mit dem Standplatz setzt eine große und glatte Platte an. Die Bohrhaken führen mittig durch diese hindurch. Zwar ist sie nicht hoch, aber bis auf eine kleine Kante in ihrer Mitte finde ich nur wenige Strukturen, die zur Lösung beitragen würden. Gefühlt schlägt das Stück in die selbe Kerbe wie die Schlüsselseillänge der Lechtalblick gestern.
Ich gehe die Platte recht instinktiv von linksan und arbeite mich – einem Trauerspiel gleichend – in die seichte Delle in der Mitte der Platte. Auch hierfür brauche ich mehrere Anläufe. Aber jetzt gehen sich sogar ein paar bessere Tritte aus und ich erreiche eine geneigte Rinne, über welche die Platte nach Rechts in leichteres Gelände verlassen wird. Vielleicht war es mein Fehler zu glauben, dass es hier wieder einfacher würde. Oder es ist die Tatsache, dass ausgerechnet hier der Hakenabstand ein wenig weiter gewählt ist. Es ist immer noch Plaisir – keine Frage. Die Stelle ist für Kletterer, die über den Schwierigkeiten stehen, bestimmt auch nicht weiter markant. Für mich in dem Moment aber ein Meter zu viel. Ich steige in die Rinne, klemme irgendwo am Eck sehr luftig und finde oben keinen Griff mehr dem ich vertraue und fliege 2-3 Meter ins Seil und zurück in die Platte.
Mein erster Vorstiegssturz in einer Mehrseillänge – in sehr dankbarer Umgebung. Weshalb ich das gleich nochmal mache.
Erst beim dritten Versuch finde ich noch einen hohen Tritt und rupfe mich ziemlich am Anschlag oben um’s Eck und in leichtere, gestufte Kletterei. Als ich den Stand erreiche, steht fest, dass die letzten zwei Seillängen noch ziemlich lustig werden dürften. Wenn noch Reserven da waren – jetzt sind sie weg. Also keine Frage – die Route ist eine ziemliche Gaudi. Bloß eben etwas masochistischer Natur.
5. Seillänge (VI+)
Tami steigt in die in unserer kollektiven Wahrnehmung härtesten Seillänge der Tour. Nachdem der Überhang vom Stand weg, der inzwischen fast schon Tradition hat, überwunden ist, geht es durch eine knifflige Rinne bzw. unter einem Wulst hindurch. Tami geht diese Stelle relativ hoch an und macht es sich damit wahrscheinlich schwieriger. Ich – der ihren Kampf beobachten konnte – bleibe auf kleinen Tritten etwas tiefer und empfinde diese Ecke als relativ angenehm.
Und dann kommt Tami’s Aufwärtsdrang an einer abschreckenden, senkrechten Wand zum erliegen. Ausgerechnet hier kommt uns der Abstand zum nächsten Haken wieder weit vor. Für Tami zu weit um sich mit den Löchern in der sonst glatten Wand auseinanderzusetzen. Stattdessen wählt sie eine Umgehung auf der rechten Seite, wo der Fels ein wenig strukturierter aussieht. Wir sind beide ziemlich fertig – wahrscheinlich kommt uns die Stelle deshalb so abwegig vor. Tami’s Umgehung ist auf jeden Fall auch fuchsteufelswild und landet nach einem extrem filigranen Quergang zurück in die Route über dem nächsten und mit einigen Metern Abstand zur letzten Expresschlinge. Am Ende kriegt Tami – ich bin doch ziemlich erleichtert – den Bohrhaken doch noch geclippt und steigt die nun leichtere Länge zu Ende.
Im Nachstieg versuche ich Tami’s Umgehung nachzuvollziehen, falle oben aber aus dem Quergang und hänge wieder am Beginn der normalen Linie. Dann eben die. Tatsächlich hätte ich hier im Vorstieg – wenn meine Finger gehalten hätten – wahrscheinlich mit Reichweite sogar etwas mehr reißen können. Zumindest fällt mir diese Variante in kleinen Taschen leichter und ich kriege die Seillänge auch beendet.
6. Seillänge (VI)
Der Vorstieg fällt wieder auf mich und in der Draufsicht sieht es machbar aus – ein kleiner Überhang, darüber kurz steil gestuft und direkt dahinter scheint sich das Gelände auch schon zurück zu lehnen und aus der Wand zu führen. Aber zu früh gefreut – meine Arme sind dicht. Ich halte nichts mehr. Ich brauche mindestens 10 Anläufe über den Überhang – Tami ist kurz davor mich runterzulassen und das Ding fertig zu machen. Und ich bin ein wenig frustriert, weil ich selbst in “leichtem” IVer Ausstiegsgedöhns völlig am Limit bin. Zumindest fühle ich mich so.
Irgendwann – und mit den allerfiesesten Tricks, die A0 zu bieten hat, krieg ich mich doch über die Kante gemogelt, bleibe auf einer kleinen Felsrippe und lande in einer Wiese auf dem Gimpel-Vorbau. Fehlt nur noch ein Stand. Blick nach Links. Blick nach Rechts.
Geradeaus entdecke ich dann einen einzelnen Bohrhaken mit Schraubglied an einem Block in der Wiese. So ganz richtig kann das nicht sein, irgendwie muss ich den letzten Standplatz verpasst haben. Ich hab auch mehr Strecke gemacht als gedacht. Ich schaue nochmal ein paar Meter zurück aber entdecke nichts. Das Gelände ist mir zu weitläufig, um nochmal im großen Stil zu suchen und richtige Pfadspuren aus der Route heraus gibt es auch nicht.
Ich werf noch einen #1 Cam in den schönen Riss nebenan und hole Tami an dem Bohrhaken nach. In dramatischer Wolkenstimmung sitzen wir auf der “Gipfelwiese”. Immer wieder tauchen Zwerchenwand, Hochwiesler oder Gimpel für einen Moment auf und verschwinden dann wieder im Nebel. Ringsum ist es ruhiger geworden. Wir waren in Summe doch relativ spät an der Wand und dann auch so lang drinnen, dass die meisten Seilschaften mit ihren Touren schon durch sind.
Hart war’s heute. Ich bin wieder ein wenig auf dem Boden der Tatsachen. Aber wenn alles leicht wäre, wäre es langweilig und diese Route ist ein dermaßen schönes Ding, dass es sich lohnt stärker wieder zu kommen. Und selbst wenn nicht.
Abseilfahrt
Wir werden nicht allzu alt. Zu sehen gibt es hier oben eh nichts und das Gimpelhaus wartet – mit etwas mehr Komfort als in der Nacht zuvor. Eine Dusche eingeschlossen. Ich kann nichtmal in Ruhe einen Apfel essen ohne nicht schon rumzustapfen und die Fixseile zur Abseilstelle zu suchen. Genau vom Ausstieg sind sie nämlich nicht zu sehen.
Ich finde sie dann doch, links die breite, grasige Rinne hinab etwa 30 Meter tiefer. Endlich in Frieden Apfel essen. Danach geht es auch schon runter. Die Wiese ist kein Problem, auch der Pfad mit den Fixseilen ist kurz und nicht allzu spannend. Wobei man ja vom Aufstieg schon weiß, was für eine Wand da direkt neben dem kleinen, erdigen Pfad runtersaust. Dann doch lieber Fixseil.
Wir konnten bereits im Aufstieg im Bereich der 5. Seillänge eine Seilschaft aus der Route “Morgenstund” neben uns beobachten, wie sie verzweifelt die Abseilstände gesucht haben. Dabei war einer von ihnen, Kette und Ring, direkt neben unserem Stand der 4. Seillänge am Fuße der glatten Platte. Wir schicken die beiden in diese Richtung. Dass sie nun weg sind, spricht für unseren Tipp. Ich seile ab und halte mich dabei leicht aber anhaltend nach Links (im Abstiegssinne) zurück zu unserer Route. Es geht über einige Vorsprünge und Platten hinab, der Fels ist hier aber angenehm kompakt und übersichtlich und auch auch die große Platte fällt rasch auf. Lang sind die Abseilstellen trotzdem – laut Literatur sind 50 Meter Doppelseile notwendig. Das wird hinkommen. Wir haben mit 60 Metern ein wenig Puffer und Spiel.
Als ich am Stand lande, bricht mir ein großer Fels unter den Füßen weg und rauscht runter zum Einstieg. Helm tragen. Das war weder Absicht noch vorhersehbar, gerade die wenigen und wiesendurchsetzten Bänder halten trotz frequentierter Routen ein paar Geschosse parat. Zum Glück ist fast niemand mehr unterwegs und ich gehe davon aus, dass mein “Steeeeein” und mein Stein sehr spurlos zwischen den Wänden verhallt sind.
Der zweite lange Abseiler geht gerade runter an unserer Route vorbei und auf einem Band neben einer Rinne finde ich den nächsten Abseilstand. Hier stimmt unsere Strecke gefühlt nicht mehr ganz mit der Topo überein. Ich vermute, dass ich wieder am ersten Stand unsrer Tour bin – so richtig bekannt kommt er mir aber auch nicht vor. Zumindest habe ich den leichten Linksdrall von oben auch in den zweiten, langen Abseiler mitgenommen und erst Abends in der Hütte gesehen, dass die eigentliche Abseilpiste sehr gerade verläuft.
Runter geht’s auf alle Fälle und nach einem dritten, kurzen Abseiler – nun wieder nach rechts haltend – landen wir genau am Einstieg.
Wir packen zusammen und steigen am Wandfuss in Richtung Gimpelhaus ab. In der Tour “Jedem Tierchen sein Plaisierchen” ist noch eine Seilschaft, ansonsten ist es ruhig geworden. Vor zwei Tagen hat sich in dieser Tour ein schwerer Kletterunfall mit tödlichem Ausgang ereignet. Erfahren haben wir das erst hinterher – sonst wären wir bestimmt mit einem anderen Gefühl, wenn überhaupt, in dieser Wand unterwegs gewesen. Mein Beileid gilt den Angehörigen & Kletterpartnern.
Schwierigkeit, Versicherung und Material
Konstant (für uns) fordernde, griffige und steile Kletterei in einer begeisternden Linie bei bester Absicherung. An zwei Stellen hätten wir uns einen Bohrhaken mehr oder tiefer gewünscht – was aber eher auf mangelndes Klettervermögen als auf dünne Absicherung zurückzuführen ist. Es handelt sich um eine durchgehend kräftige Sportkletterei, die neben 12 Expressen und etwas Ausdauer kein nennenswertes Material benötigt. Der Helm ist sowieso Pflicht.
Eine wirkliche Schlüsselstelle gibt es in meinen Augen nicht, jede Seillänge hat ihre Momente. Die Herausforderung ist es, sechs solcher Seillängen souverän übereinander zu stapeln – mir haben hier leider ein paar Trainingseinheiten gefehlt und mit etwas mehr Puffer hätte ich die Tour noch mehr genießen können. Zum Glück bin ich mit Allzweckwaffe Tami unterwegs gewesen, die am Ende definitiv noch fitter war als ich und die gefühlt härteren Längen erwischt hat.
Fazit
Man kann es nicht anders sagen – eine zu Fels erstarrte Kletterhallenwand und irrsinnig konstante und zugleich abwechslungsreiche Linie, der wir zur Zeit der Begehung in Sachen Ausdauer leider noch nicht komplett gewachsen waren. Ich komme wieder. Und fasse 6+ die nächsten Tage nur noch mit der Grillzange an.
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